13.08.2015 Schlechte Nachricht
Der heutige Tag war sehr ungemütlich. Das regnerische, kalte und windige Wetter spiegelte sich wohl irgendwie auch im Verkehr wieder, denn auch hier ging es sehr chaotisch zu. Wie am Tag zuvor habe ich mich auf den Weg zu meinem Minibus Taxi gemacht, das ich in einem noch schlimmeren Zustand auffand: Zersprungene Frontscheibe, zerrissene Sitze, Dellen überall und Türen, die sich nicht schließen lassen. Gott sei Dank müssen wir in ein neueres umsteigen. Da bereits am Anfang das Minibus Taxi sehr voll war, haben wir einen ganz anderen Weg genommen als das letzte Mal, was allerdings auch nicht wirklich schneller ging. Ich bin jedenfalls gut angekommen.
Kaum im Krankenhaus angekommen, ist mir schon ein ekelhafter Gestank in die Nase gestiegen, der von einem völlig Unbekannten ausging. Er wurde auf der Straße aufgefunden – mit einem Nagel quer durch die Hand – und dann ins Krankenhaus gebracht. Uuhh.. Bei dem Röntgenbild war es uns auch sehr rätselhaft, wie er diesen Nagel in die Hand gebracht hat. Er war auf jeden Fall sehr verwirrt und wollte sich die Verbände von der Hand reißen.
Anschließend bin ich erneut in die Geburtenstation und habe eine weitere Geburt miterlebt. Dabei habe ich mich diesmal sehr für die Naht danach interessiert und mir wurde gesagt, dass ich diese auch machen kann, wenn ich bisschen länger da bleibe. Wow.
Bei den Neugeborenen habe ich dann erneut die Nabelschnur gereinigt und Blut für einen Gelbsuchttest abgenommen. Bei den Müttern habe ich geschaut, wie weit sich die Gebärmutter zurückgebildet hat und bei manchen habe ich die Fäden gezogen.
Ansonsten war es heute eher ruhig in der Klinik. Wenn es regnerisch ist, kommen die Patienten nicht gerne in die Klinik – auch wenn es ihnen noch so schlecht geht – denn viele von ihnen müssen laufen. Sie warten dann lieber einen Tag ab, bevor sie den ganzen Tag unterwegs sein müssen.
Kurz vor Arbeitsende habe ich dann jedoch eine sehr schlechte Nachricht erhalten. Anscheinend erlaubt es der Staat nicht mehr, dass ausländische Studenten in staatlichen Krankenhäusern arbeiten, so dass ich ab morgen nicht mehr dort arbeiten kann. Ich habe zwar zwei Ersatzkliniken, in die ich gehen kann, allerdings darf man dort wohl nur zuschauen und nichts selber machen. Mein Projektleiter kümmert sich aber darum, so dass ich hoffentlich bis nächste Woche in ein neues Krankenhaus komme.
Nach der Arbeit sind wir dann noch mit der ganzen Familie auf den City Bowl Market/Neighbourhood Market gegangen. Das ist ein sehr kleiner und schnuckeliger Markt, auf dem wir dann verschiedene Gerichte probiert haben. Neben lecker überbackenem Brot gab es hier Pizza, gefüllte Teigtaschen, Salate, Schokolade und die wohl besten Brownies der WELT!!
Eigentlich wollten wir danach nach hause fahren, doch Chad hat uns spontan noch in seine Kirchengemeinde mitgenommen, wo wir einen gemütlichen Abend mit verschiedensten Spielen verbrachten.
Morgen werden wir dann noch auf einen anderen Markt gehen und Jessica – meine Zimmergenossin – verabschieden, die mich leider am Samstag verlassen wird. Bis dahin erst einmal eine gute Nacht!
One Comment
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Das ist aber schade!!!
Aber wie ich dich kenne findest du bestimmt wieder ein Krankenhaus nach deinem „Geschmack“.