06.09.2015 Robben Island

 

Heute konnte ich endlich mal wieder ausschlafen, denn die Tour nach Robben Island startete erst um 11:00. Frieso und ich haben zusammen gefrühstückt und sind dann so gegen 8:30 zur Waterfront aufgebrochen. Auf den Straßen war erstaunlich wenig los, so dass wir dort genügend Zeit hatten, den Parkplatz für 10R am Tag DIREKT an der Waterfront zu finden.

Cappuccino_WaterfrontWir sind noch etwas durch die Waterfront geschlendert. Da wir jedoch noch sehr viel Zeit hatten, habe ich Frieso dazu überredet, seinen ersten Kaffee mit mir zu trinken. In einem Restaurant haben wir dann einen Capuccino getrunken, der Frieso sehr gut geschmeckt hat. Gott sei Dank, denn ich musste ihn fast dazu zwingen!

Ich bin dann rechtzeitig zu meiner Fähre gegangen, um mir einen Platz an Deck zu ergattern, was mir auch gelungen ist. Auf der 40min Fahrt habe ich die Aussicht und die Sonne genossen. Meiner Meinung nach hat man von hier aus den mit Abstand den schönsten Blick auf Kapstadt und den Tafelberg, aber ihr könnt euch ja selber davon überzeugen. Ich habe sogar ein paar Seelöwen gesehen, nur nach Walen hab ich umsonst Ausschau gehalten.

Fähre

Auf Robben Island bin ich dann in einen Bus eingestiegen, der mich über die Insel gefahren hat. Was ich nicht wusste ist, dass auf der Insel Menschen leben, es gibt ein eigenes Krankenhaus, einen eigenen Shop, eine eigene Schule, … Wir wurden durch das Dorf geführt und wurden zu einem atemberaubenden Blick zurück auf Kapstadt gebracht.

Anschließend bekamen wir eine Führung durch das Gefängnis – von einem Ex-Gefangenen. Es gibt dort 3 primäre Abschnitte: A, B und C.
A sind neue Gefangene. Sie kommen splitterfasernackt mit Ketten an und müssen sich der Reihe nach aufstellen. Erst dann bekommen sie eine ID-Karte, die sie nicht verlieren dürfen, Kleidung, Besteck, sowie einen Nachttopf. Die Häftlinge dürfen die Zellen nur zu bestimmten Zeiten verlassen und müssen sich an strenge Regeln halten. Sie bleiben hier durchschnittlich 3-6 Monate.
B ist vot allem für die Anführer einer bestimmten Organisation. Sie bekommen etwas mehr „Luxus“ als die normalen Gefangenen.
Die Abteilung C ist die Strafabteilung. Wer gegen Regeln jeglicher Art verstößt muss in eine dieser Zellen, die nicht verlassen werden dürfen. Die Sträflinge bekommen nur sehr wenig zu essen.

Wir bekommen eine Führung durch das Gefängnis und werden an Zelle_Nelson_MandelaNelson Mandelas Zelle vorbei geführt. Wir erfahren, dass die Häftlinge, die länger als 6 Monate da sind in die Abteilungen D-G gebracht werden. Was ich schockierend finde ist, dass selbst im Gefängnis zur Zeit der Apartheid noch ein Unterschied zwischen „schwarzen“ und „couloured“ Afrikanern besteht. So bekommen die Ur-Afrikaner deutlich weniger zu essen und haben weniger Freiheiten.

Ich fahre um 2:00 mit der Fähre zurück und erledige noch ein paar Einkäufe zusammen mit Frieso, bevor wir dann erschöpft aber sehr zufrieden nach hause gefahren sind.

 

One Comment

  1. Papa Rolf 10. September 2015 at 22:56

    Beeindruckendes Bild vom Tafelberg aus einer etwas anderen Perspektive, sagenhaft.

     

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