07.09.2015 Zahnarzt

 

Ich bin heute morgen etwas früher aufgestanden, weil ich das Auto noch vor der Arbeit zurück bringen musste. Das hat mich gestern Abend noch ganz schön Nerven gekostet, weil ich kein WLAN hatte und den Weg nicht kannte, aber es hat doch alles gut geklappt, worauf ich jetzt sehr stolz bin.

Auf der Arbeit angekommen hat Dr. Henry mir gleich ein „worst case“-Szenario geboten. Eine HIV-Patienten hat ihre Medikamente nicht mehr genommen und ist an TB erkrankt. Jetzt kam sie wieder, weil ihr Mann sie gezwungen hat. Nachdem sie erneut ihre Medikamente genommen hat, ist sie an einem Syndrom erkrankt, das sich IRIS nennt: Wenn sich das Immunsystem verbessert, kann es sein, dass manche Krankheiten besser abgewehrt werden und erst dann zum Vorschein kommen. Ihre Tuberkulose ist sehr schlimm geworden, so dass sie in ein Krankenhaus zur Kontrolle gebracht wurde.

Den restlichen Tag war ich bei Dr. S. Bailey zu Gast, einem Zahnarzt. Montags sind wohl nur Notfälle dran und Zähne, die gezogen werden müssen. Ich habe mich den ganzen Morgen gefragt, ob die anderen Notfälle dann einfach eine Woche warten müssen!?

Auf jeden Fall fand ich es sehr erschreckend, dass so viele Patienten gekommen sind, um sich die Zähne ziehen zu lassen, aus Gründen, die ich nicht verstehe: Entweder stört sie selber ein Zahn kosmetisch oder der Ehepartner möchte einfach mal sehen, wie es aussieht, wenn ein Zahn fehlt. Alles klar!? Es ist dabei egal, welcher Zahn gezogen werden soll: Ob schon kaputter oder ganzer Weißheitszahn, Milchzahn, … hier ist eigentlich alles möglich. Vor allem auch Kinder kamen viele, die dann von ihren Eltern festgehalten werden mussten, dass sie nicht zu arg zappeln.

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Doch es kamen auch andere Notfälle: Patienten, die Schmerzen beim Essen hatten, durch einen Abszess oder ähnliches. Oftmals wurden sie geröngt mit einem ziemlich interessanten und alten Verfahren!

Die Filing-Arbeit mittags war heute deutlich weniger frustrierend, denn es waren ausnahmsweise mal fast alle Patientenakten da!!

Zuhause ist Elai zu Besuch, mit dem ich spiele und von dem ich prächtig unterhalten werde. Heute werden wir wohl den letzten gemeinsamen Familienabend zuhause haben. Das muss genossen werden!

 

One Comment

  1. Papa Rolf 10. September 2015 at 22:53

    Da ist irgendwie die Zeit stehen geblieben und irgendwie gewinnt man bei Deinen Erzählungen den Eindruck, die Uhren ticken da unten ganz anders.
    Geniesse die ruhigen Tage, bald ist es vorbei, denn er ist unterwegs um Dich zu finden.

     

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