27.09.2015 – Delta
Um der Mittagshitze zu entgehen haben wir bereits um 5:30 gefrühstückt, um unseren Game Walk um 6:00 starten zu können. Zu Fuß ging es zunächst ca. 10min über unsere Insel, bis wir dann in die traditionellen Mekoros eingestiegen sind – schmale Holzboote, die durch einen langen Stock angeschoben werden. Zu zweit oder dritt haben wir ein Mekoro bestiegen und wurden dann durch das Delta geschoben. Auf schmalen Wasserstraßen – den Hippo Highways – ging es dann zunächst zu einer Lagune, wo wir ein Hippo beobachtet haben.
Nach ca. 1 Stunde sind wir dann auf einer anderen Insel angekommen. Dort ging es zu Fuß weiter. Unser Guide hat uns strenge Regeln gegeben, die wir beachten mussten. So mussten wir zum Beispiel immer hintereinander her laufen, ohne zu reden. Jedm Befehl, den er uns gab, mussten wir ohne Nachfragen nachgehen. Waruma das Ganze? Die Insel ist komplett wild, von Elefant über Antilope bis hin zu Leopard und Löwe laufen die Tiere hier frei herum. Deswegen kann es immer mal wieder vorkommen, dass es zu einer gefährlichen Situation kommt. Und tatsächlich haben wir gleich am Anfang Löwenspuren von letzter Nacht entdeckt. Ganz schön aufregend, wenn man vorgestellt hat, dass der Löwe jederzeit aus dem Busch springen kann.
Unser Guide hat zunächst öfter an verschiedenen Orten angehalten, um uns Dinge zu erklären. So haben wir zum Beispiel erfahren, dass Elefantenkot den Buschmännern dazu dient, Feuer auf ihrer Reise mitzunehmen, Mosquitos abzuwehren oder Kopfschmerzen zu bekämpfen. Ein anderer Baum ist vor allem deshalb gut, weil man ihn zum Zähne putzen verwenden kann. Wir haben so einige Dinge über die Buschmänner erfahren und wie man sich in der Natur zurecht finden kann. Ziemlich interessant!
Doch natürlich haben wir auch einige Tiere gesehen. Einer Herde von Anitlopen sind wir zum Beispiel sehr nahe gekommen. Hinter einem Termitenhaufen versteckt haben wir uns angeschlichen – in geduckter Haltung. Doch die Antilopen haben uns natürlich schon lange vorher entdeckt. Wir sind auch an einigen Vögeln und Velvet Monkeys vorbei gekommen. Als wir auf frischen Kot von Löwen gestoßen sind, die laut Guide sehr hungrig waren, ging es für uns auf Spurensuche. Die Löwen konnten wir leider nicht finden, dafür haben wir einen sehr seltenen Aardwolf gesehen. Sowohl Trevor, als auch Candrew – unsere beiden Guides – waren total aus dem Häuschen, denn den Aardwolf haben sie noch nie in freier Natur gesehen. Wow, da hatten wir wohl ganz schön Glück!
Anschließend ging es mit dem Mekoro wieder zurück zu unserem Camp. Nach dem Lunch hieß es Siesta, denn bei 39°C hat man es sonst fast gar nicht ausgehalten. Dennoch sind einige von uns zum Volleyball spielen gegangen, bis dann um 17:00 der Evening Walk los ging.
Der Evening Walk war eigentlich dazu gedacht, noch etwas mehr auf die Pflanzenwelt einzugehen, doch direkt neben unserem Camp haben wir einen Elefanten entdeckt. Unser Guide hat beschlossen, ihm etwas zu folgen und tatsächlich haben wir noch einmal zwei Elefanten gefunden, die direkt neben seinem Zelt standen. Wir haben uns bis auf ca. 50m genähert und ihnen einfach nur zugeschaut. Dann ging es weiter. Dabei sind wir einer ganzen Familie an Baboons über den Weg gelaufen, die uns neugierig beoachtet haben.
Da die Zeit sehr schnell vorangeschritten ist, mussten wir uns etwas beeilen. Wir sind in unser Speedboot eingestiegen und auf eine Lagune gefahren. Dort haben wir wohl den schönsten Sonnenuntergang erlebt, den ich je gesehen habe. Mit der Spieglung im Wasser und einer perfekten Konstellation der Wolken ein wahnsinnig romantischer Moment. Als unsere Guide dann noch angefangen haben, Hymnen zu singen, war der Abend perfekt! Am liebsten wäre dieser Moment nie zu Ende gegangen – wahnsinnig romantisch.
Zurück am Camp haben wir dann ein Dinner bekommen, dass den Abend perfekt abgerundet hat. Es gab Braai mit super leckerem Gemüse und das an einem Tisch unter freiem Himmel. Sogar einen Nachtisch hat Trevor vorbereitet. Wow, heute ging es uns echt super gut!
Mit der ganzen Gruppe haben wir zum Abschluss eines eh schon gelungenen Tages eine traditionelle Musik- und Tanzshow der einheimischen Guides gebucht. Mit typischen Liedern der Buschmänner haben sie uns ihre Traditionen näher gebracht. Ziemlich faszinierend und spannend! Dann ging ein perfekter Tag zu Ende.
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